Neuerscheinungen 2008

Neuerscheinungen Herbst 2008:
Otto Basil: Schon sind wir Mund und Urne
André Breton: Bindestrich
Heinz Kreutz: Erinnerungen an Stalingrad

Neuerscheinungen Sommer 2008:
Erich Arendt: Zeitsaum
Leopoldo Chariarse: Miraflores
Richard Dove: Am Fluß der Wohlgerüche
Margot Ehrich: Komm nach Madagaskar
Stefan George: Algabal
Jacob Klein-Haparash: ... der vor dem Löwen flieht  Teil 1
Jacob Klein-Haparash: ... der vor dem Löwen flieht  Teil 2
Heinz-Albert Heindrichs: Honigklavier. Vor der Stille.
Heinz-Albert Heindrichs: Unter dem Horizont. Weil es dich gibt.
Heinz-Albert Heindrichs: Die Nonnensense
Alfred Kittner: Erinnerungen an den jungen Paul Celan sowie Die Briefe an Curd Ochwadt
Dagmar Nick: Schattengespräche
Manfred Winkler: Im Lichte der langen Nacht

Neuerscheinungen Frühjahr 2008:
Bernhard Albers (Hrsg.): Ich ist ein Wesen, das verschwindet  Über Reinhard Kiefer
Jan-Frederik Bandel: Nachwörter  Zum poetischen Verfahren Hubert Fichtes
Hans Bender: Eine Sache wie die Liebe  Roman
Ria Endres: Die Dame mit dem Einhorn  Essay zur Kunst
Michael Guttenbrunner: Die lange Zeit
Ernst Meister: Das Schloß  Sieben Hörspiele

 

 

 
   

Herbst 2008

   

 

 
Otto Basil
Schon sind wir Mund und Urne

Ausgewählte Gedichte
hrsg. von Christian Teissl
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 65)
96 S., fadengeh. Brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-565-2 ISBN 3890865658
€ 10,-   beim Verlag bestellen
 
 

Rezension Die Welt

Seele des Sommers

Eh die Nacht noch und ihr Volk in Scharen
heilen Hauchs die Zäune überstiegen,
soll der Wein im Schattenkrug versiegen,
Gerten tränkend, die hineingefahren.

Kühl im Beerenbusch. Und wir gewahren
weit hinaus im Auseinanderbiegen,
wo die raunenden Arenen liegen
glüh’nd und dunkel, dürstend und agraren.

Manchmal mit dem Donner der Geräte
um die Erntewagen leise läuten
wie im Orgelbrausen schwarze Messen,

und durch Mohn und Meilenstein die Drähte
golden blinkend nach den Städten deuten
der Paläste mit metallnen Tressen.

 
Otto Basil, 1901 in Wien geboren, starb 1983 in seiner Geburtsstadt.
Seine ersten Gedichte veröffentlichte er mit 18 Jahren, seine frühe erzählende Prosa gilt allgemein als verschollen. Die NS-Zeit verbrachte er, mit Publikationsverbot belegt, in der Inneren Emigration. Unmittelbar nach der Befreiung vom Nationalsozialismus gab er die kurzlebige, doch bedeutende Kulturzeitschrift «Plan» heraus, die Ausgangspunkt einer ganzen Generation österreichischer Schriftsteller war.
Bekannt geworden vor allem als Theater- und Literaturkritiker, durch seine Trakl- und Nestroy-Monographien und durch seinen satirischen Roman «Wenn das der Führer wüßte» (1966), geriet Basil als Lyriker rasch in Vergessenheit. Der vorliegende Band macht sein lyrisches Werk in einer repräsentativen Auswahl wieder zugänglich.

Weitere Lyrik-Taschenbücher

 

 

 
Heinz Kreutz
Erinnerungen an Stalingrad

(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 67)
14 Abb., 84 S., fadengeh. Brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-537-9 ISBN 3890865372
€ 10,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Mit Erinnerungen ist es ja eine seltsame Sache, besonders wenn diese Erinnerungen weit zurückliegen. Es sind nicht immer nur die schrecklichen Begebenheiten an die man sich erinnert. Oft sind es kleine, fast nebensächliche Dinge, oder auch nur einfache Gesten der Freundschaft, der Güte oder der Pflichterfüllung die im Gedächtnis haften bleiben.

Wie es auch sei, und wie die Gewichte der Erinnerung sich im Laufe der Zeit verschoben haben mögen. Die Erlebnisse der Kriegstage in Stalingrad haben mich seither begleitet, und sie gehören ganz einfach zu meinem Leben. Es mag sein, dass manche Ereignisse, die ich Ihnen vortragen werde, bis an die Grenzen der Glaubwürdigkeit gehen mögen. Bedenken Sie aber bitte, dass die Ursachen der Ereignisse ungewöhnliche, ja geradezu extremste Lebensbedingungen und Situationen gewesen sind.

Aus der Fülle der Rückblicke habe ich zwölf Ereignisse zusammengestellt, zwölf Kapitel sozusagen und einen Prolog.

Heinz Kreutz

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reinlesen
André Breton
Bindestrich

Texte 1952–1965
Ausgewählt und aus dem Französischen übersetzt von Heribert Becker
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 61)
144 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-545-4 ISBN 3890865453
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Wenn man über André Breton spricht, hat man vor allem den Begründer des Surrealismus vor Augen, den Mann, der einer Gemeinschaft von Dichtern und bildenden Künstlern seine Forderungen nach Strenge nahegebracht hat. So berechtigt eine solche Sichtweise auch ist, sie läuft Gefahr, zu Fehleinschätzungen seiner Person und seines Werks zu führen; wer sie vertritt, setzt den Surrealismus mit einer literarischen Schule gleich, obwohl er doch eine mit der Überzeugung einer revolutionären politischen Partei ins Leben gerufene poetische Partei war, und macht Breton zum bloßen Initiator einer Avantgardebewegung, während er in Wirklichkeit einen Typus von Schriftsteller verkörpert, wie ihn aufmüpfige junge Intellektuelle suchen, aber nur selten finden: den Anti-Vater.

Sarane Alexandrian

Titel von André Breton

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Sommer 2008

   

 

 
Alfred Kittner
Erinnerungen an den jungen Paul Celan

sowie Die Briefe an Curd Ochwadt
(Alfred Kittner Briefe Bd. 2)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 43)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 63)
96 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-551-5 ISBN 3890865518
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Sie werden es, denke ich, begreifen und es mir nicht verübeln, wenn es mir widerstrebt, über Dinge zu sprechen, über die seit nunmehr drei Jahrzehnten schon unglaublich viel geschrieben wurde und vermutlich weitaus erschöpfender und mit mehr Sachkenntnis, als ich es heute zu tun ver möchte. Über meinen Landsmann und jüngeren Gefährten aus vergangenen Jugendtagen sind schon zu seinen Leb zeiten unzählige Abhandlungen geschrieben worden. Und noch viel mehr Veröffentlichungen folgten seit seinem Freitod im April 1970, welcher die, die ihm in seinen letzten Jahren öfter begegneten, wohl entsetzte, aber nicht eigentlich überraschte, da seine wiederholten Depressionszustände das Schlimmste befürchten ließen. Das waren Deutungsversuche, Kommentare, Interpretationen, die mitunter kläglich danebengriffen, späterhin Erinnerungen, Begegnungsberichte und anderes mehr.

Alfred Kittner

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Bukowiner Literaturlandschaft

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Heinz-Albert Heindrichs
Honigklavier
Vor der Stille

(Gesammelte Gedichte Bd. 3)
116 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-547-8 ISBN 389086547X
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Heinz-Albert Heindrichs, Komponist, Lyriker, Maler, geboren 1930 in Brühl, lebt seit 1960 in Gelsenkirchen. Nach Studien in Köln (Musikhochschule) und Bonn (Uni) zunächst Dirigent, Film-, Hörspiel- und Bühnenkomponist und von 1970 bis 1996 Professor für Musik und Komposition an der Uni Essen und an der Folkwang-Hochschule. Im Widerstand gegen die Vereinnahmung im Kulturbetrieb begann er in den sechziger Jahren bewusst Gedichte zu schreiben.

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Heinz-Albert Heindrichs
Unter dem Horizont
Weil es dich gibt

(Gesammelte Gedichte Bd. 4)
116 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-536-2 ISBN 3890865364
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 
 
Richard Dove
Am Fluß der Wohlgerüche

Gedichte
48 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-534-8 ISBN 3890865348
€ 19,-   beim Verlag bestellen
 
 

Rezension NZZ

Richard Dove, 1954 in Bath geboren, wuchs in Südengland auf. Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Oxford (Promotion über August von Platen), Lehrtätigkeit an den Universitäten Exeter, Regensburg und Wales. Seine frühen englischsprachigen Gedichte sind im Band Aus einem früheren Leben. Gedichte Englisch – Deutsch (2003) versammelt. Seit dem Umzug nach München im Jahr 1987 schreibt er seine Lyrik weitestgehend auf deutsch und übersetzt deutschsprachige Lyriker und Lyrikerinnen ins Englische (u.a. Ernst Meister, Friederike Mayröcker, Reiner Kunze, Michael Krüger, Joachim Sartorius, Ludwig Steinherr). Daneben Tätigkeit als Literaturkritiker, Rezensent und Herausgeber (u.a. von Friedrich Rückert und Michael Hamburger).

 

 

 
Stefan George
Algabal

Gedichte
mit einem Nachwort von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 62)
64 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-568-3 ISBN 3890865682
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Fühl ich noch dies erste ungemach ·
Sündig eilte fremden stapfen nach
Der um sie den schönsten traum zerbrach:
Wenn mir neulich vor die sinne tritt
Wie ich früh vom gram am tiefsten litt
Bei den gräbern pochend «führt mich mit»:
Deucht er heut mir fast geschwind und sacht ·
Halt ich dich sogar in milder acht ·
Trübster tröster sohn der nacht!

 
Im Sommer 1891, im Todesjahr Rimbauds, besucht der gänzlich unbekannte Dichter Stefan George (1868–1933) das Schloß Linderhof. Die schöpferische Verwandtschaft, die er zu dem Erbauer des Schlosses, Ludwig II. von Bayern, fühlte, löste in George, wie er schrieb, «heftigen Seelenkatarrh» […]
Zum Zeitpunkt der Schloßbesichtigung arbeitet George an einem schmalen Gedichtband, den er «Algabal» nennen und Ludwig II. widmen wird. Von römischen Soldaten war der vierzehnjährige Algabal im Juni 218 aufgrund seines Priestertums «aus dem Geschlecht des Sonnengottes» (Artaud) und seiner alles überragenden Schönheit auf den Thron gehoben worden. Der Vergleich zu Ludwig liegt auf der Hand; auch Algabal verlegte seine Herrschaft in ein surreales «Unterreich». Während Ludwig allerdings wegen seiner homosexuellen Veranlagung religiöse Gewissensbisse peinigten, war Algabals Wille wirklich absolut. Nichts in dieser Welt ist denkbar ohne den Herrscher, alles untersteht seinem Willen und existiert nur, weil es ihm gefällt.

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Erich Arendt
Zeitsaum

Gedichte (1978)
(Sämtliche Gedichte Bd. 9)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 20)
112 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-695-6 ISBN 3890866956
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Augenblicksblind
du liegst
unterm Schafott:

Die gläsernen
Handschuh!
Das Nickel!

Blutätherisch

du liegst

und die Weltnadel tickt

Unterwasserlichtig
am Zeitsaum
du

erreichst dich nicht mehr,
die Tiefe ist
außen …

weltnadelfern

 
Erich Arendt, geboren 1903 in Neuruppin. Bis 1923 Besuch des örtlichen Lehrervereins. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1934 Flucht nach Spanien, Frankreich, Kolumbien. Sommer 1950 Rückkehr nach Europa und Niederlassung in der DDR, gestorben 1984 in Wilhelmshorst.
Im Rimbaud Verlag erschienen bislang die Gedichtbände «Bergwindballade», «Tolú», «Gesang der sieben Inseln», «Flug-Oden», «Ägäis», «Feuerhalm» und «entgrenzen».

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Manfred Winkler
Im Lichte der langen Nacht

Neue Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 44)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 63)
120 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-567-6 ISBN 3890865674
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Schneestimmung in Jerusalem

Es schneit wieder nach langer Zeit
allmählich werden die Bäume weiß,
eine weise Schicht von Weiß
bedeckt die Hagelkörnerschicht im Gras

Weiß wird auch das weite Horizontengrau
und nah fallen weiße Flocken leis
mit ihrer kurzbemessenen Zeit auf dich

Der müde Abend naht

Vom Fenster sieht alles
wie ein Märchen aus
das du gläubig erfahren hast einst

Es schneit und schneit und du bist weit
in deine Kind-heit Wind-heit eingeschneit
als wärst du nicht
ein alter Mann
der hinter einem Fenster steht

und in-sich-weilt

 
Manfred Winkler, geboren 1922 in der Bukowina, lebte als Schriftsteller und Bildhauer in Jerusalem. Er starb 2014.

«Manfred Winklers Lyrik lebt aus der Spannung zwischen und der Synthese von Sinnenhaftigkeit und Abstraktion, aus poetischem Drang zum Visionären und zur eigenwilligen Reflexion.»

Hans Bergel

Titel von Manfred Winkler

Bukowiner Literaturlandschaft

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Dagmar Nick
Schattengespräche

Gedichte
(Gedichte Bd. 6)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 101)
80 S., Klappenbr., 2. Aufl. 2016
ISBN 978-3-89086-564-5 ISBN 389086564X
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

Rezension FAZ

Rezension MERKUR

Dein Schatten

Das Gewicht deines Schattens
nimmt mit jedem Tag zu.
Anfangs trug ich ihn schulterhoch,
wie Rebekka den Krug, und
sprach mit ihm, ungläubig,
ob er mich hört. Aber inzwischen
spüre ich ihn quergestreckt
auf meinem niedergezwungenen Rücken
so als wärst du es selbst.
Und ich weiß nicht,
ob du mich hörst.

 

Dagmar Nick, geboren 1926 in Breslau. Ab 1933 in Berlin. Sie gehört neben Ingeborg Bachmann, Rose Ausländer und Hilde Domin zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945. Sie lebt heute in München.
Seit 1990 erscheint ihr Werk im Rimbaud Verlag.

Auszeichnungen u.a.: Liliencron-Preis der Stadt Hamburg 1948, Eichendorff-Literaturpreis 1966, Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1970, Roswitha-von-Gandersheim-Medaille 1977, Tukan-Preis der Stadt München 1981, Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 1986, Schwabinger Kunstpreis für Literatur der Stadt München 1987, Andreas-Gryphius-Preis 1993, Silbermedaille «München leuchtet» der Landeshauptstadt München 2001, Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth 2002, Ernst-Hoferichter-Preis 2006, Bayerischer Verdienstorden 2006, Horst-Bienek-Preis für Lyrik 2009.

Titel von Dagmar Nick

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Margot Ehrich
Komm nach Madagaskar

Erzählungen
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 66)
114 S., brosch., 2. Aufl. 2016
ISBN 978-3-89086-539-3 ISBN 3890865399
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Margot Ehrich, geboren 1936 in Bautzen. Sie wuchs auf in Leitmeritz/Nordböhmen, von wo sie 1945 vertrieben wurde. 1950 Flucht aus der DDR, 12 Jahre Aufenthalt in der Schweiz, Studium der Pädagogik an der Grande École de Danse, Bern. 1981–86 schrieb sie für den Remscheider General Anzeiger kommunalpolitische Lokalspitzen unter dem Pseudonym «Pauline». Sie lebte als freie Schriftstellerin in Undeloh/Nordheide. Zahlreiche Auszeichnungen. Sie starb 2017.

Im Rimbaud Verlag erschienen die Gedichtbände «Nachts» 2005 und «ich finde aus wohin er ging» 2006 sowie die Erzählungen «Mädchenlied»; die Erzählung «Weißt du woher die Kriege kommen» und andere Bände sind jetzt bei Rimbaud lieferbar.

«Poetische kurze Erzählungen, die allesamt ein ‹Fenster in der Traurigkeit› aufstoßen. Die in Bautzen geborene Autorin spürt dem Leben verlorener Menschen und ihren eigenen Erinnerungen nach.»

Sächsischer Kulturrat

«In der Geschichte dieses Kindes und seiner Mutter ist die Geschichte der Nation, der Welt, einer Welt-Zerrüttung. Sie fordert unsere Teilnahme und Erschütterung heraus. Weit über das Thematische hinaus, bewegt mich diese Sprache und Fähigkeit, ihr jenen Schub an Kraft zu geben, der sie in einem einleuchtenden Sinn modern macht. Margot Ehrich verfügt über jene Abbreviaturen, die unserem Zeitalter gemäß sind und trotzdem dichte Substanz vermitteln. Das Thema wird Syntax, ohne daß es doch zerfiele oder sich ins Ungreifbare zurückzöge.»

Gertrud Fussenegger

Alle Titel von Margot Ehrich

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Leopoldo Chariarse
Miraflores

Gedichte spanisch / deutsch
76 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-538-6 ISBN 3890865380
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Leopoldo Chariarse wurde 1928 in Peru geboren. Er studierte in Lima Ethnologie und Literatur und an der Sorbonne Musikwissenschaft, an den Konservatorien Lima und Köln Harfe, Laute und Gitarre. Auf Indien-Reisen kam er mit Yoga und Praktiken der Meditation in Berührung. Heute leitet er in Düsseldorf ein kulturübergreifendes Institut, die Gesellschaft für Geisteswissenschaftliche Fortbildung, die sich mit indischen und fernöstlichen Traditionen befaßt, aber auch Konzerte mit Musik aus asiatischen und südamerikanischen Ländern veranstaltet.

1952 veröffentlichte er «Los ríos de la noche» (Die Flüsse der Nacht). Danach wurde er führendes Mitglied der «50er Generation». Es folgte «La cena en el jardín» (Das Abendessen im Garten, 1975). Im Jahre 1988 erschien als spanisch-deutscher Paralleltext «Margen de la nostalgia» (Ufer der Sehnsucht), 1998 wurden die «Elegías» veröffentlicht, 1999 «Los sonetos» und 2000 «Solsticio» (Sonnenwende). Chariarse zeigt sich als vielseitiger Lyriker: er beherrscht zum einen klassische Formen wie das Sonett, zum andern schwelgt er in freier Lyrik unter Verzicht auf Satzzeichen, so daß der Leser angesichts der dadurch entstehenden Mehrdeutigkeit hin- und hergerissen ist. Bald aber überträgt sich die Seelenruhe, die das gesamte Werk durchzieht, auf den Leser. Und es ist diese innere Ruhe, mit der der Dichter Gedanken auszudrücken vermag, wie dies nur in lyrischer Kodierung gelingt. Kennzeichnend für sein Werk ist auch die Musikalität, die sich unter anderem in der Praxis des Einrückens zeigt, wo er durch musikalische Stilmittel wie Zäsuren und Kadenzen bestimmte Satzteile hervorheben kann. Obwohl er viele Reisen unternahm und zahllose Eindrücke aufnehmen konnte, zeigt sein Schaffen Kontinuität, Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit. Sehnsucht und Elegie sind Merkmale, die sein Werk prägen. Das Sehnsuchtsmotiv tritt besonders in dem 2007 verfaßten Gedicht «Mis trapecios inmóviles» (Meine unbeweglichen Trapeze) zutage, inspiriert von seiner Liebe zum Zirkus, der ihn als Jugendlichen so begeisterte.

Ulrich Daum

 

 
Jacob Klein-Haparash
… der vor dem Löwen flieht
Teil 1

Roman
(Gesammelte Werke)
Hrsg. von Otto F. Best
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 41)
364 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-549-2 ISBN 3890865496
€ 38,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Jacob Klein-Haparash, geboren 1897 in Czernowitz, studierte Jura und wurde später Journalist, und als solcher bereiste er ganz Europa. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste er nach Israel aus, von wo aus er fünfzehn Jahre später als völliger Newcomer den Roman «… der vor dem Löwen flieht» in Deutschland veröffentlichte. Er starb 1970.

Prolog des Romans

Alle Titel von Jacob Klein-Haparash

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Jacob Klein-Haparash
… der vor dem Löwen flieht
Teil 2

Roman
(Gesammelte Werke)
Hrsg. von Otto F. Best
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 42)
376 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-550-8 ISBN 389086550X
€ 38,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

 

 

 

 
   

Frühjahr 2008

   

 

 
Michael Guttenbrunner
Die lange Zeit

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 22)
92 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-673-4 ISBN 3890866735
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Bauernmädchen

Leicht gebeugt unter schweren Bürden
schreiten sie über die Hügel,
barfüßig, auf bloßen Sohlen.
Schleppende Röcke umrauschen lautlose Schritte.
Auf Schultern und Brüsten
leimt nasses Leinen.
Unter den tropfenvollen Haarflechten
glänzen gezähmte Gesichter im Nebelgrau.
Vorüber wallen sie gleich Bildern,
noch feucht vom Gottesfinger
schon in Schweiß gebadet,
gepeitscht, gestriegelt vom Regengusse.

 
Alle Titel von und zu Michael Guttenbrunner

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Ernst Meister
Das Schloß

Sieben Hörspiele
Nachwort von Jürgen Nelles
Hörspiele Teil 3
168 S., fadengeh. Brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-968-1 ISBN 3890869688
€ 30,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Ernst Meister, geboren am 3. September 1911 in Hagen-Haspe (Westfalen), starb am 15. Juni 1979 in seiner Heimatstadt. Er studierte Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. Sein erster Gedichtband, «Ausstellung», erschien 1932. Von 1939 bis 1960 war er Angestellter in der Fabrik seines Vaters, im Kriege Soldat. Er veröffentlichte wieder ab 1953. Neben seiner Lyrik schrieb er Hörspiele. 1957 erhielt er den Westfälischen Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis, 1963 den Großen Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen, 1976 den Petrarca-Preis, 1978 den Rilke-Preis. Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die ihm im Herbst 1979, posthum, den Georg-Büchner-Preis für sein lyrisches Werk verlieh.

Alle Titel von und zu Ernst Meister

Weitere Hörspiele von Ernst Meister

 

 

 
Bernhard Albers (Hrsg.)
Ich ist ein Wesen, das verschwindet
Über Reinhard Kiefer

(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 62)
9 Abb., 168 S., fadengeh. Brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-544-7 ISBN 3890865445
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

«Bisher hat Reinhard Kiefer nur wenig Aufmerksamkeit bekommen. Zu leise, zu bedächtig scheint seine Prosa für den lärmenden Literaturbetrieb zu sein. Aber nicht nur das Schaffen derjenigen, die sich auf dem Markt durchsetzen, prägt die Signatur einer Zeit. Ihr verborgenes Fundament wird oft gerade von jenen gelegt, deren Ruhm verspätet einsetzt.»

Andrea Neuhaus

Mit Beiträgen von Susanne Schramm, Ralf Stiftel, Reinhard Ermen, Andrea Neuhaus, Elisabeth Axmann, Olga Martynova, Jan-Frederik Bandel, Hugo Sarbach, Reinhard Kiefer, Antonio Fian, Frank Schablewski, Richard Wall, Gerhard Neumann, Ulisse Dogà, Walter Gödden, Christoph Leisten, Christian Teissl, Perikles Monioudis, Ria Endres, Peter Urban-Halle.

Titel von Bernhard Albers

Alle Titel von Reinhard Kiefer

Weitere Rimbaud-Taschenbücher

 

 

 
reinlesen
Jan-Frederik Bandel
Nachwörter

Zum poetischen Verfahren Hubert Fichtes
(Hubert-Fichte-Studien Bd. 7)
304 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-552-2 ISBN 3890865526
€ 39,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Inhalt

1. Rückkopplung. Zum Umgang mit der Literatur Hubert Fichtes
1.1 Nachwörter. Vorspiel im Star-Club
1.2 Das Leben, ein Roman. Poetologische Szenen I
1.3 Transformation. Lektüremodell I
1.4 Autobiografik und Roman. Lektüremodell II
1.5 Rettende Wörter. Poetologische Szenen II

2. Von Worten und Menschen. Effekt- und Gewaltfragen
2.1 Gespenster. Rückkopplungseffekte I
2.2 Existenzexperimente. Poetik der Autofiktion
2.3 Raddatz' Gegendarstellung. Rückkopplungseffekte II
2.4 Mephisto-Variationen. Exkurs zum Schlüsselroman
2.5 Mordwerkzeuge. Referenz und Sprachkritik

3. Kunstfigur, mehrfachbelichtet. Figuren der Anderen
3.1 Menschliche Komödie. Von der Lehranalyse zum Interview
3.2 Simulierte Mündlichkeit. Authentizitätseffekte
3.3 Wolli, Kunstfigur. Rückkopplungseffekte III
3.4 Wolli, mehrfachbelichtet. Verweisnetze I

4. Hybride Formen. Strategien der Ambiguität
4.1 Hybridisierungen. Strategien der Ambiguität I
4.2 Hotel Garni, Doppelzimmer. Die Erkenntnisfalle
4.3 In der Drehtür. Strategien der Ambiguität II
4.4 Flimmerig und unbestimmt. Verweisnetze II
4.5 Wie hermetisch ist die Palette? Verweisnetze III
4.6 Plädoyer für Jäcki. Postscriptum

Verwendete Literatur
Anmerkungen

 
Titel von und über Hubert Fichte

Weitere Titel von Jan-Frederik Bandel

 

 

 
Hans Bender
Eine Sache wie die Liebe

Roman
(Ausgewählte Werke Bd. 5)
156 S., geb., 2008
ISBN 978-3-89086-543-0 ISBN 3890865437
€ 29,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Hans Bender, 1919 in Mühlhausen/Kraichgau geboren, lebte seit 1959 in Köln. Nach der Kriegsgefangenschaft Fortsetzung des Studiums der Literatur- und Kunstgeschichte in Heidelberg, Herausgeber der Literaturzeitschriften Konturen und Akzente sowie zahlreicher Anthologien. Veröffentlichte Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, zwei Romane und Aufzeichnungen, Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Kulturpreis Köln 2000 sowie Ehrengabe 2006 der Deutschen Schillerstiftung von 1859, Weimar. Hans Bender starb 2015.

Beim Wiederlesen längst vergessen geglaubter Bücher scheint häufig ein Blitz der Erkenntnis auf, der zwar geleuchtet, doch nie so richtig gezündet hatte. Mir ist es jetzt bei der Lektüre von Hans Benders erstem Roman «Eine Sache wie die Liebe» so ergangen: Was mir beim ersten Lesen in den fünfziger Jahren nur als zarte Liebesgeschichte erschienen war, gewann nun eine neue Dimension hinzu.

Es geht mir also bei der Betrachtung dieses Romans nicht nur um die lapidare Erzählkunst Hans Benders, sondern um die Hellsichtigkeit des Autors, die Liebe – von der er erzählt – in der sich neu konstituierenden Gesellschaft der Nachkriegszeit als das zu benennen, zu dem sie geworden ist. Ich spreche auch nicht vom Inhalt des Romans, vom Studenten Robert, der das scheue Flüchtlingsmädchen liebt, zum Studieren in die Ferne reist, andere Arten und Weisen der Liebe kennenlernt und dabei seine Jugendliebe wieder verliert, sondern von Benders Fähigkeit, dieses Phänomen in seiner zeittypischen Verflechtung erzählend zu vergegenwärtigen.

Ludwig Harig

Weitere Titel von Hans Bender

 

 

 
Ria Endres
Die Dame mit dem Einhorn

Essay zur Kunst
Vorwort Ria Endres
Nachwort Reinhold Batberger
Zeichnungen von Ingrid Hartlieb
11 teils farbige Abb., 80 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-548-5 ISBN 3890865485
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Alles, was ich im Musée de Cluny in Paris vor mir sah, war weit von mir und meiner Welt entfernt und überraschte mich. Allein schon die Oberfläche dieser mit außerordentlicher manueller Geschicklichkeit gewebten Wandteppiche zog mich an. Von heute aus gesehen glaube ich, daß nur die größte Ferne eine so intensive Aufmerksamkeit hervorrufen konnte, die mich in eine schattenlose, unbeschädigte Traumwelt führte und zugleich so viele Rätsel aufgab.

Ria Endres

 
Ria Endres wurde vor allem bekannt durch ihre Essays über Thomas Bernhard, Samuel Beckett, Ingeborg Bachmann, Hannah Arendt und ihre Prosa, Theaterstücke und Hörspiele. Nach dem Buch «Samuel Beckett und seine Landschaften» (2006) erscheint nun von der Autorin im Rimbaud Verlag der zweite Band einer Essayreihe, in der das Spektrum ihrer Arbeiten mit Literatur und Kunst aufgefächert wird. In ihrem Essay «Die Dame mit dem Einhorn» entfaltet die Autorin nicht nur ihr Wissen über sechs kostbare Wandteppiche aus dem 15. Jahrhundert, die im Musée de Cluny in Paris hängen, sondern führt die Leser nach einem «Ausflug» ins Mittelalter herüber in die Moderne und macht sie empfänglich für das komplexe Unternehmen eines ästhetischen Abenteuers.

Weitere Titel von Ria Endres

 

 

 
   
 
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